Dass Robert Rademacher, langjähriger Vorsitzender der Freunde der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, die Düsseldorfer Kunstlandschaft in besonderem Maße geprägt hat, wurde im Gespräch mit Detmar Westhoff den zahlreich erschienenen Gästen deutlich, die sich am Abend des 19. Februar in den Räumlichkeiten der Galerie Paffrath versammelt hatten.
Robert Rademacher zeichnete in seinen Ausführungen ein sehr lebendiges und anschauliches Bild der Kunstförderlandschaft in Nordrhein-Westfalen. Ein Anruf beim damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau und ein Termin reichten aus, um innerhalb von wenigen Tagen die Zusicherung eines wesentlichen Teils in Höhe von 1 Mio DM der für den Ankauf eines Gemäldes von Modigliani notwendigen Betrags zu erhalten.
Allen wurde klar, wie sich die Zeiten geändert haben. Heutzutage ist die Finanzierung von Ankäufen deutlich schwieriger geworden, auch wenn der Freundeskreis zu den finanzstärksten Förderkreisen Deutschlands gehört: die Freunde und Förderer haben die Finanzierung von Ankäufen selbst in die Hand genommen und die Mitglieder finanzieren spektakuläre Ankäufe mit Hilfe von deutschen Stiftungen weitgehend selbst.
Neben dem Engagement für wesentliche Ankäufe machte sich Rademacher auch um die Erweiterung des K20-Gebäudes am Grabbeplatz verdient, ohne welche die nordrhein-westfälische „Staatsgalerie“ nicht zu der Institution geworden wäre, die heute in aller Welt geachtet wird. Den Anstoß zur Erweiterung gab das persönliche Engagement von Familie Rademacher und Gabriele Henkel.
Im zweiten Teil des Gesprächs stellte sich heraus, dass Robert Rademacher über Jahrzehnte auch eine wunderbare private Kunstsammlung aufbaute, die bedeutende Werke u.a. von Lucio Fontana und Günther Uecker umfasst. So stimmte Rademacher dem Zitat von Goethe vollumfänglich zu, dass Sammler glücklichere Menschen sind.