Künstler*innen denken über den Alltag
weit hinaus
Ausgabe 4 – Anja Schrey
Künstlerinnen und Künstler denken über den Alltag weit
hinaus und sprechen mit ihrer Kunst immer wieder grundlegende gesellschaftliche
Fragen an. Wie sagte Picasso so schön:
„Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“
Bisher fehlte uns oft die Ruhe, uns mit der Bedeutung der Kunst für unser Leben zu beschäftigen. Der Lebensalltag war oft zu schnell und zu funktional. Es besteht zu wenig Zeit und Raum für grundlegendes Denken.
Nun ist der richtige Moment gekommen, diese Fragen zu stellen.
Viele sehen, dass wir – trotz eines uns grenzenlos erscheinenden Fortschritts – an unsere Grenzen stoßen und das Wesentliche aus dem Blick verlieren. Es gilt, die Welt von heute neu zu denken und die Welt von morgen neu zu gestalten.
Deshalb laden wir Künstler*innen ein, mit denen 701 e.V. in den letzten Jahren zusammengearbeitet hat, ihre Gedanken mit uns zu teilen. Lassen Sie uns zusammen mit den Künstler*innen den Staub von unseren Seelen waschen.
AUSGABE 4 – 25.05.2020
Anja Schrey
Teilnehmende Künstlerin der Ausstellung
Regarding Düsseldorf 3, 2008
Lebt und arbeitet in:
in Berlin
Kontakt:
mail@anjaschrey.de
www.anjaschrey.de
Ausbildung:
1987–1992 Studium der Germanistik, Universität Köln
1992–1998 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Jan Dibbets 1995–1997 De Ateliers, Postgraduiertenstipendium, Amsterdam
Stipendien und Preise
1995 Reisestipendium der Akademie Düsseldorf, New York
2000 Ringenberg-Stipendium des Landes NRW
2001 Katalogstipendium der Stiftung für Kunst und Kultur des Landes NRW 2004 Arbeitsstipendium der Kunststiftung NRW
2006 Katalogstipendium Kunststiftung NRW, Katalogstipendium West LB
Kaiserring-Stipendium, Goslar
2007 Artist-in-Residence-Programm, Projekt (April–Mai),
Goethe-Institut, Porto Alegre, Brasilien
2009 Kunstfonds, Bonn
Künstlerinnenpreis NRW
2019/20 Außerordentliches Stipendium der Stiftung K52, Berlin
seit / since
2012 Atelierförderung / Sponsorship Senat Berlin
Warum sind Sie Künstler geworden?
Als Künstler bin ich nur meiner Arbeit verpflichtet. Sie kann mir, auch in solchen Zeiten, nicht genommen werden. Es ist diese totale Unabhängigkeit.
Welche Rolle spielt die Kunst für Sie persönlich in Ihrem Leben?
Sie ist mein Leben.
Was bedeutet es für Sie, als Künstler erfolgreich zu sein?
In der Arbeit weiter zu kommen.
Kann „Scheitern“ auch ein Erfolg sein?
Absolut! Es gehört dazu und im Scheitern liegen ungeahnte Möglichkeiten.
Wie gehen Sie mit dem momentanen ‚kulturellen Shutdown‘ um? Was sind die Folgen für Sie persönlich und allgemein?
Für mich ist es eine glückliche, ruhige und sehr konzentrierte Zeit mit keiner Ablenkung! Ich gehe jeden Tag ins Atelier und kreise um die Arbeit – das ist sonst kaum möglich.
Nach der Corona-Krise: Was sollte sich in der gesellschaftlichen Haltung zur Kunst verändern?
Man sollte sehen, dass Kunst zum Leben und Notwendigen dazu gehört. Und nicht so etwas wie Luxus ist.
Gibt es ein Kunstwerk von Ihnen, das Sie uns vorstellen möchten, weil es gerade jetzt wichtig ist?
Meine Arbeit ist die Zeichnung. In den letzten Arbeiten hat sie sich stärker reduziert und ist weniger erzählerisch, dafür abstrakter und vielleicht noch sinnlicher geworden, da man jetzt noch mehr in die Zeichnung an sich eintaucht.
Für mich ist es eine meditative Arbeit, die gerade jetzt der Zeit in ihrer Verlangsamung entspricht.

Beschreibung 3, 2019
Buntstift auf Papier
219 x 276 cm
Lassen Sie uns zusammen mit den Künstler*innen den Staub von unseren Seelen waschen. Ing<InGibt es ein Kunstwerk von Ihnen, das Sie uns vorstellen möchten, weil es gerade jetzt wichtig ist?Beispiel unter: www.instagram.com/p/B_gCVE2gR-PSerie wächst zur Zeit. Videos werden zur Zeit noch produziert und können auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden